„Corona macht vielen deutlich, was es heißt, nicht am Leben teilhaben zu können“

Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 19.05.

Der diesjährige Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung fand an vielen Orten des südlichen Landkreises statt – was sich die Organisatoren für die Zukunft wünschen und welche Botschaft ihre Luftballons getragen haben

Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung führte die Selbstvertretungsgruppe „Gemeinsam Stark“ für Menschen mit Lernschwierigkeiten in Ursberg, Thannhausen, Ziemetshausen und Balzhausen Luftballonstarts durch. Sie sollten die Solidarität der Gruppe mit Seniorinnen und Senioren in Pflegeheimen ausdrücken.

„Gemeinsam stark“ wollte mit der Aktion auf die schwierige Lage alter Menschen aufmerksam machen, die aufgrund der Corona-Bestimmungen unter den Kontaktbeschränkungen leiden. Die Luftballons trugen eine Grußkarte, die vom Finder mit einem netten Spruch oder einer Zeichnung versehen an das Stadlerstift in Thannhausen zurückgeschickt werden kann.

„In Corona-Zeiten erleben viele Menschen, was es bedeutet, nur eingeschränkt am Leben teilhaben zu können. Menschen mit Behinderung kennen dieses Gefühl schon ihr ganzes Leben. Trotz UN-Behindertenrechtskonvention gibt es immer noch viele bauliche, sprachliche und soziale Barrieren. Aus diesem Grund müssen wir uns dafür einsetzen, dass wir die Zukunft barrierefrei und inklusiv gestalten“, sagte Claudia Madl vom Inklusionsprojekt GrenzenLos des Dominikus-Ringeisen-Werks, das „Gemeinsam stark“ unterstützt.

Zurzeit verhindert Corona zwar alle geplanten Veranstaltungen von „Gemeinsam stark“. Doch der Protesttag verliere für die Organisatoren dadurch keineswegs an Relevanz, so Claudia Madl. Zahlreiche Aktionen hat die Selbstvertretungsgruppe in der Vergangenheit bereits durchgeführt, um auf die Belange von Menschen mit Handicap aufmerksam zu machen, zum Beispiel einen inklusiven Info-Abend zur diesjährigen Kommunalwahl sowie die Teilnahmen am Familientag in Thannhausen und auf der KRU 2019.

Der Sprecher der Gruppe, Manfred Scheppach: „Wir möchten mit den Aktionen informieren und aufklären, echte Begegnungen schaffen und andere zum Mitmachen auffordern.“ Auch Gruppenmitglied Esra Celic wünscht sich mehr Selbstbestimmung und Mitbestimmung im gesellschaftlichen Leben. Vorurteile und Nachteile sollten abgebaut werden, jeder solle seine Meinung sagen können. „Inklusion ist ein Prozess, der vom Miteinander lebt“, weiß auch Anita Landherr, Kollegin von Claudia Madl. Um Inklusion zu ermöglichen, brauche es Raum und Zeit für Begegnungen. „Mindestens genauso wichtig ist die Bereitschaft, sich auf neue Sichtweisen und Bedürfnisse einzulassen“, formuliert Anita Landherr ein wichtiges Anliegen der Selbstvertretungsgruppe.

Das von der Aktion Mensch geförderte und von den Fachkräften des Dominikus-Ringeisen-Werks Claudia Madl und Anita Landherr geleitete Projekt „GrenzenLos“ hat im südlichen Landkreis mit den Kommunen Balzhausen, Krumbach, Münsterhausen, Thannhausen, Ursberg, Ziemetshausen sowie der VHS Krumbach zahlreiche Partner, die sich gemeinsam dafür einsetzen, dass Menschen mit und ohne Handicap gut zusammen leben können.

Zum Foto (DRW/Claudia Madl): Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung gab es im südlichen Landkreis zahlreiche Luftballonstarts, wie hier vor Haus Anna des DRW in Ziemetshausen.

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