Elektrischer Stadtbus für Günzburg

In Günzburg ist der erste vollelektrische Stadtbus im Einsatz.

Der barrierefreie Niederflurbus bietet 32 Fahrgästen Platz. Der Freistaat hat die Anschaffung der Günzburger Innovation des Unternehmens BBS Bettighofer mit rund 40 Prozent der Investitionssumme gefördert.

Die erste Tour des ersten Busses ohne Verbrennungsmotor hat nicht nur Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und Landrat Hubert Hafner begeistert. Auch Bayerns Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Dr. Hans Reichhart freute sich bei der Fahrt über den Marktplatz darüber, dass der Günzburger Stadtbus nun in die Elektromobilität eingestiegen ist. Da das Fahrzeug kaum Geräusche verursache und keine Abgase ausstoße, mache E-Mobilität im Busverkehr vor allem auch in der Stadt zukunftsfähig. „Das ist Mobilität, wie man sie sich vorstellt“, zeigt sich Reichhart vom E-Bus in der Stadt überzeugt und lobt den mutigen Schritt des Verkehrsunternehmens BBS Bettighofer: „Im Stadtverkehr passt das Konzept punktgenau und ist ein echtes Plus, um Lärm und Abgase zu vermeiden.“ Daher fördert der Freistaat den klimafreundlichen öffentlichen Nahverkehr und bezuschusste das 210.000 Euro teure Fahrzeug mit fast 40 Prozent der Anschaffungssumme.

Ob die E-Mobilität das hundertprozentige Konzept der Zukunft ist, kann Oberbürgermeister Gerhard Jauernig nicht beantworten. Dass die „Mobilität der Zukunft jedoch vielschichtig“ sein werde, sei sicher. „Ob wir in 25 Jahren mit Flugdrohnen unterwegs sind, weiß heute niemand. Sicher ist, dass Mobilität dann anders sein wird als wir das heute gewohnt sind“, so Günzburgs OB. Bereits heute gebe es in der Stadt 17 Ladestationen mit 32 Ladepunkten, um die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen. „Die Stadt wächst jedes Jahr um 500 bis 600 neue Einwohner. Damit wird auch der Bedarf an Mobilität größer“, so Jauernig, der darauf verweist, wie wichtig ein attraktives ÖPNV-Angebot für seine Stadt ist. „30 Fahrgäste im Bus sparen den Parkraum von 30 Autos. Daher merken wir in der Stadt, dass allein das Vorhandensein des ÖPNV-Angebots für viele ein wichtiger Anreiz ist, die eigene Mobilität neu zu definieren“, so der Günzburger Oberbürgermeister – ein Punkt, dem auch Landrat Hubert Hafner nur zustimmen kann: „Innovative, bedarfsgerechte Lösungen im ÖPNV begrüße ich sehr. Wenn man an die nächste Generation denkt, kann nicht früh genug damit begonnen werden, in CO2-ärmere Technik zu investieren.“

Der erste vollelektrische Bus im Landkreis – und einer der ersten im Regierungsbezirk Schwaben überhaupt – wird im Betriebshof von BBS Bettighofer am Günzburger Bahnhof aufgeladen. Rund zwei Stunden sind nötig, um die Batterien auf 80 Prozent der Kapazität zu aufzuladen. Solarzellen auf dem Dach und auf dem Heck des Fahrzeugs vergrößern die Reichweite von 110 bis 150 Kilometern. Damit kann der Stadtbus viermal seine Runde durch Günzburg fahren.

Das Fahrzeug auf Basis eines Nissan eNV 200 des österreichischen Herstellers K-Bus ist auch für das Unternehmen BBS Bettighofer ein neuer Schritt. „Mein Urgrußvater hat den Schritt von der Pferdekutsche zum Verbrennungsmotor gewagt“, blickt BBS-Geschäftsführer Josef Brandner auf einen Moment der 94-jährigen BBS-Firmengeschichte zurück, „wir bewegen uns nun mit unserem jüngsten Bus vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb.“ Als Verkehrsunternehmer sei man in der Pflicht, neue technische Möglichkeiten im Sinne der Umwelt und des Klimas zu nutzen, so Brandner. „Der Slogan ‚Wir bewegen Günzburg – elektrisch, zuverlässig, umweltschonend.’ wird damit für unsere Fahrgäste in der Stadt ein erlebbarer Faktor, wie die Zukunft im Öffentlichen Nahverkehr gestaltet werden kann.“

Infos:

Start E-Stadtbus in Günburg: 18.12.2019

Betreiber: BBS Bettighofer, Günzburg

Anschaffungspreis Fahrzeug: 210.000 Euro

Förderung Freistaat Bayern: ca. 81.000 Euro

Hersteller: K-Bus Kutsenits (Österreich) auf Basis eines Nissan e-NV 200

Reichweite: 110 bis 150 Kilomter

Ladezeit: 2 Stunden bis 80 % Ladekapazität

Passagiere: Platz für 32 Fahrgäste

Kontakt

Für weitere Informationen steht Ihnen BBS-Geschäftsführer Josef Brandner, Tel. +49 (0) 8221 2000-201, josef.brandner@bbs-reisen.de gerne zur Verfügung.

Der Stadtbus Günzburg ist der erste vollelektrische Bus im Landkreis Günzburg: Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Staatsminister Dr. Hans Reichhart, BBS-Geschäftsführer Josef Brandner und Landrat Hubert Hafner (von links) bei der Präsentation des Fahrzeugs, das vom Freistaat Bayern mit rund 81.000 Euro gefördert wurde.

Foto: Wolfgang Strobl/contrast

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