Günzburger Grundschüler haben das Agenda-Diplom erfolgreich bestanden

Was hat Wald mit fairer Schokolade zu tun?

Endlich Ferien – die Zeugnisse sind verteilt, herrliche sechs Wochen schulfreie Zeit liegen vor den Schulkindern. Viele Günzburger Grundschulkinder haben überdies ein Diplom gemacht: das Agenda-Diplom der Stadt Günzburg.

Doch was verbirgt sich dahinter? Die Stadt Günzburg bietet seit sieben Jahren den Günzburger Grundschulen an, sich ein Schuljahr mit Themen zu beschäftigen, die einen gemeinsamen Nenner haben: nachhaltige Entwicklung, global wie vor Ort.

„Wenn Ihr Grundschulkind mit einer selbst gebastelten Insektennisthilfe in der Tür steht, die im Garten oder auf dem Balkon angebracht werden soll, nur noch Schokolade mit dem FairTrade-Siegel essen will oder alle elektrischen Geräte auf den Stromverbrauch untersucht, dann können Sie sicher sein, dass gerade das Agenda-Diplom ansteht!“, ziehen die Verantwortlichen, die Umweltfachkraft der Stadt Günzburg, Christine Hengeler und die beauftragte Umweltpädagogin, Barbara Dippel, sichtlich stolz Bilanz.

In Kooperation mit den Günzburger Grundschulen nehmen die dritten und vierten Klassen am Agenda-Diplom teil: eng an den Lehrplan angelehnt werden die Tiere und Pflanzen im Wald besprochen, ein Schmetterlingsbeet angelegt, ein Insektenhaus gebaut oder im Modul „Energie“ genau untersucht, wie Energie gespart werden kann, wo sie herkommt, wie sie erzeugt wird und was wir alle tun können, um weniger CO2 zu erzeugen.

Beim Klimafrühstück wird verdeutlicht, welchen CO2-Fußabdruck unser Essen hinterlässt, was es mit fair hergestellter Schokolade auf sich hat. Oder dem T-Shirt, das um die ganze Welt gereist ist und – leider nicht ausgeschlossen – von Kindern im gleichen Alter genäht wurde.

„Mit Liedern, durch Experimente, Basteln und Naturerlebnisspielen steht für mich die positive Erfahrung im Vordergrund. Kindern bewusst machen, wie nachhaltig konsumiert werden kann, mit dem Fahrrad zu fahren, statt mit dem Auto gefahren zu werden, beim Einkaufen auf regionale Produkte zu achten, wenig Verpacktes zu kaufen, das sind für die Kinder greifbare Handlungsansätze“, beschreibt Barbara Dippel ihr Konzept.

„Der Begriff Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren etwas strapaziert worden“, sind sich Hengeler und Oberbürgermeister Gerhard Jauernig einig. „ Doch das ändert nichts an den Möglichkeiten des Einzelnen, achtsam mit Umwelt und Energie umzugehen. Auch wir als Kommune wollen in den nächsten Jahren weiterhin Nachhaltigkeit gestalten, Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Lebensstil schaffen und vor allem das Agenda-Diplom für unsere Schulkinder weiterhin anbieten“, zeigt sich der Oberbürgermeister überzeugt, dass sich das kommunale Engagement lohnt.

Bildunterschrift: Beim Experimentieren mit Pflanzenfarben in der Reisensburger Grundschule erfahren die Schulkinder, welches gewaltige Farbpotential in unseren heimischen Pflanzen steckt.
Foto: Ursula Müller, GS Reisensburg

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