LVN macht Umspannwerk Balzhausen fit für die Stromversorgung der Zukunft

Umspannwerk Balzhausen wird wichtiger Verbindungspunkt

 LVN „teilt“ Hochspannungsleitungen in Nord- und Südnetz auf, um Versorgungssicherheit zu erhöhen
 Rund fünfeinhalb Millionen Euro Investitionen

Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) hat in dieser Woche mit dem Umbau des Umspannwerks in Balzhausen begonnen. Hintergrund der Maßnahme ist eine geplante Aufteilung des 110-kV-Hochspannungsnetzes in zwei Netzgebiete, um auch weiterhin eine zuverlässige und sichere Versorgung aller Stromkunden im Netzgebiet zu gewährleisten. Mit Investitionen von rund 5,5 Millionen Euro macht LVN das Umspannwerk fit für die Energieversorgung der Zukunft.

Das Projekt in Balzhausen ist Teil einer technischen Netztrennung, die LVN derzeit vorbereitet. Dabei soll das regionale Hochspannungsnetz in zwei Netzgebiete aufgeteilt werden, die LVN dann als technisch getrennte Einheiten betreibt. Durch die Aufteilung in ein Nord- und Südnetz wird die Kapazität des Netzes erhöht, um kleinere Netzstörungen unterbrechungsfrei abzufangen. Angesichts stetiger Ausbaumaßnahmen, die aufgrund der starken Einspeisung aus regionaler Stromerzeugung in den vergangenen Jahren notwendig waren und weiterhin sein werden, wäre diese Kapazität in den nächsten Jahren an eine Grenze gestoßen. Die Maßnahme zahlt also auf die überdurchschnittlich hohe Versorgungsqualität ein, die LVN Netzkunden bietet.

Umspannwerk Balzhausen wird zu wichtigem Knotenpunkt im Verteilnetz
Die beiden Netzgebiete sind durch drei Verknüpfungspunkte in Form von Umspannwerken miteinander verbunden. Sollte es gravierendere Störungen in einem der beiden Netze geben, kann LVN durch eines oder mehrere dieser Umspannwerke die beiden Netze vorrübergehend wieder zusammenschalten. Einer dieser Knotenpunkte ist das Umspannwerk Balzhausen, das nun für diese zusätzliche Aufgabe umgerüstet wird. Das Umspannwerk wandelt die elektrische Spannung zwischen dem regionalen Hochspannungsnetz (110 kV) und dem lokalen Mittelspannungsnetz (20 kV) um und ist wichtig für die Versorgung der Kunden in einem Umkreis von bis zu 20 Kilometern. In Zukunft soll das Umspannwerk Balzhausen sowohl Stromkunden im nördlichen als auch im südlichen Netz parallel versorgen. Um dies technisch zu ermöglichen, führt LVN in den kommenden Monaten einige Umbauarbeiten am Umspannwerk durch. Diese finden im laufenden Betrieb statt, die Stromkunden merken von den Arbeiten nichts.

Umspannwerk bekommt digitale Steuerungstechnik und neue Schaltanlage

Ab September werden zwei neue Gebäude auf dem Umspannwerksgelände errichtet. In einem davon findet die neue digitale Steuerungstechnik Platz, in das zweite wird eine neue 20-kV-Schaltanlage eingebaut, die ebenfalls die Versorgung von zwei separaten Netzen ermöglicht. Außerdem wird LVN die Hochspannungsleitung, die von Vöhringen nach Oberottmarshausen führt, an das Umspannwerk Balzhausen anbinden. Dafür werden im Frühjahr 2021 ein neuer Mast auf dem Gelände errichtet und ein zweiter versetzt. Ebenfalls im Frühjahr 2021 wird anschließend noch die 110-kV-Schaltanlage um zwei Schaltfelder erweitert. LVN plant, im darauffolgenden Sommer alle neuen Anlagenteile vollständig in Betrieb zu nehmen und damit auch die Vorbereitung der Netztrennung abzuschließen.
Weitere Informationen zum Verteilnetzbetreiber LVN finden Sie unter www.lew-verteilnetz.de.

So funktioniert das Stromnetz in Deutschland

Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung).

Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze nehmen den in den Großkraftwerken produzierten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 bzw. 220 Kilovolt (kV) über lange Entfernungen zu den Verbrauchsschwerpunkten.

Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch auf der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz zurückgespeist.

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe.

Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben.

Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.

Umspannwerke beziehungsweise die Ortsnetzstationen und Trafohäuschen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.

Bildnachweis: LEW Verteilnetz GmbH/ Andreas Liebau

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