Günzburg startet neue Projektreihe
Fühlen sich die Günzburger als Bayern oder Schwaben? Wie wohnen sie und hat Günzburg einen spezifischen Klang? Diesen Fragen geht das Projekt des Kulturamts „Bürger forschen“ auf den Grund. Das Projekt ist der zweite Teil der Bürger-Reihe, die 2019 mit „Bürger machen Kultur“ Premiere feierte.
Startschuss ist die Eröffnung des Projekts durch Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und VR-Bankenchef Stefan Fross am 17. Oktober im Forum am Hofgarten. Vier Hobbyforscher präsentieren ihre Sammelleidenschaften: Gottfried und Maria Schwarz zeigen ab 15 Uhr anhand einer Modenschau, wie historische Gewänder vor Hunderten Jahren aussahen und welche Bedeutung die Kleidungsstücke damals hatten. Gerhard Grießmayr sammelt seit seiner Jugend Ansichtskarten – und stellt einen kleinen Teil seiner Sammlung den Besuchern des Forums vor. Rudolf Kombosch zeigt am Eröffnungstag ein besonderes Handwerk: er fertigt Kunstwerke aus echtem Haar an. Durch den Nachmittag führt die Ulmer Moderatorin Dana Hoffmann. „Mit unserem Projekt möchten wir Bürgern eine Plattform bieten, die sich in ihrer Freizeit einem besonderen Thema widmen – und aus Leidenschaft sammeln und forschen“, sagt Kulturamtsleiterin Karin Scheuermann.
Bereits ab dem 12. Oktober öffnen begehbare Stationen im Forum am Hofgarten, die zum Mitmachen einladen. Etwa in einem Kubus, dessen Stellwände als großer Fragebogen verstanden werden können. Mit Klebezettelchen und Stiften können die Günzburger ihre Geschichte zur eigenen Identität erzählen, zum Wohnort oder zu ihrem Lieblingsplatz in Günzburg – anonym und ohne persönliche Daten preiszugeben. Ein wohnlich eingerichtetes Wohnzimmer lädt nicht nur zum Verweilen ein, hier können die Besucher ihre „Grüße aus oder an Günzburg“ hinterlassen und eine Postkarte beschriften. Währenddessen können sie sich Wohnzimmerfotos echter Günzburger Wohnzimmer ansehen, die dort an eine Wand projiziert werden.
Direkt nach dem Eröffnungstag startet die erste Führung: „Wasserstadt Günzburg“ mit Manfred Proksch am 18. Oktober um 11 Uhr. Er berichtet allerlei Wissenswertes und Geschichtliches zur Wasserkraft in Günzburg – natürlich direkt an den jeweiligen Gewässern. Am 22. Oktober eröffnet um 18 Uhr die Museumsausstellung „Bürger forschen“. Gezeigt wird, wie der Historische Verein Günzburg seit seiner Gründung arbeitet, forscht und wirkt. Wie eine Stadt klingt, können Interessierte dann am 24. Oktober „hören“. Die Musikexperten Lukas und Tanja Weiss nehmen Interessierte mit auf die Suche nach dem Stadtklang. Los geht es um 11 Uhr. Weiter geforscht wird am 31. Oktober: Andreas Rau geht den Straßennamen und ihrer Herkunft in Günzburg auf die Spur. Dazu werden zwei Führungen angeboten: um 11 Uhr und 15 Uhr.
Ein besonderes Highlight erwartet die Besucher am 1. November: Museumsmitarbeiterin Julya Berzen gewährt während der Öffnungszeiten des Museums Einblick in ihre Arbeit – Interessierte dürfen aber auch gerne selbst forschen.
Teil des Projekts sind ebenfalls limitierte Postkarten. Fotograf Philipp Röger hat alte Motive in ein „neues Licht“ gerückt und so Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll verschmolzen. Die limitierten Postkarten sind bei der Tourist-Information Günzburg-Leipheim, im Heimatmuseum und im Forum am Hofgarten erhältlich (pro Stück: 1 Euro, das Set für 8 Euro).
Anmeldepflicht aufgrund der Corona-Pandemie
Anmeldungen bitte an: kulturamt@forum.guenzburg.de. Bei Veranstaltungen des Museums und der Führung „Günzburger Straßennamen“ an stadtarchiv@rathaus.guenzburg.de Während der Veranstaltungen gelten die Corona-Vorschriften.
Die Stationen im Forum sind während laufender Veranstaltungen montags bis samstags zwischen 10 Uhr und 13 Uhr sowie donnerstags auch zwischen 16 Uhr und 18 Uhr kostenlos begehbar.
Das gesamte Programm gibt es unter https://www.guenzburg.de/kultur-feste/buerger-reihe/2020/ und im angehängten Flyer als PDF-Datei.
Bildunterschrift: Start der Reihe „Bürger forschen“ ist am 17. Oktober im Forum am Hofgarten in Günzburg. Die Fotos entstanden während des Entstehungsprozesses des Projekts.
Foto: Felicitas Macketanz/Stadt Günzburg