Neuer MRT schwebt ein

BKH Günzburg bekommt neues Gerät für Magnetresonanztomographie (MRT)

Am Haken eines großen Kranwagens hängt das neue MRT des Bezirkskrankenhauses (BKH) Günzburg. Langsam schwebt das Herzstück des 1,8 Millionen Euro teuren High-Tech-Gerätes, der sieben Tonnen schwere Magnet, vom Lastwagen zum künftigen Standort im neuen Radiologiezentrum. Es ist das erste eigenständige Gerät zur Kernspin- oder Magnetresonanztomographie (MRT) innerhalb der Bezirkskliniken Schwaben, der Trägerin der schwäbischen Bezirkskrankenhäuser und -heime. Das bereits vorhandene MRT im Brain-Suite-OP-Saal der Neurochirurgie in Günzburg ist ein sogenanntes „interoperatives MRT“, das in der Regel nur für neurochirurgische Patienten während einer Operation eingesetzt wird. Das neue Modell hingegen, ein „Magnetom Vida“ der Firma Siemens, verkürzt die Untersuchungszeit von etwa 25 auf gerade mal sieben Minuten. Mit ihm können deutlich mehr Patientinnen und Patienten der Bezirkskliniken durchs MRT gefahren werden. Der Siemens-Sprecher beziffert die Zahl auf 20 bis 30 pro Tag. Bislang mussten die Günzburger BKH-Ärzte sie dafür zu einem niedergelassenen Radiologen in der Nachbarschaft überweisen.

Baulich wurde das neue Radiologiezentrums so konzipiert, dass das 1,8 Millionen Euro teure High-Tech-Gerät durch diese Öffnung ins Gebäude eingebracht werden kann.
Bild: Sabine Rembold

Das neue MRT ist eines der 3-Tesla-Klasse. Die „3“ gibt die Feldstärke des Geräts an. „Es ermöglicht hochwertige Aufnahmen vom Inneren des Körpers und ist aktuell „der“ Scanner für diagnostische Bildgebung im Bereich der Neuroradiologie“, erläutert Walter Schubert von Siemens. Dabei wird keine Strahlentechnik eingesetzt, stattdessen beruht die Bildgebung auf Wasserstoffkernen, was für die Patienten schonender ist. Neben der Röhre als Herzstück, in der das Magnetfeld erzeugt wird, besteht es aus drei großen Technikschränken sowie Strom- und Wasserkühlung. „Wenn alles zusammen- und eingebaut ist, wiegt das MRT knapp zehn Tonnen“, so Schubert. Gut zwei Wochen dauern diese Arbeiten.  

Das neue Radiologiezentrum am BKH soll am 1. September 2020 in Vollbetrieb gehen. Dann werden insgesamt fünf radiologische Modalitäten unter einem Dach sein: das beschriebene neue MRT, die neue Angiografie, ein neues CT sowie die Bereiche Röntgen und Durchleuchten. Nach Angaben von Wolfgang Siebenhütter, Leiter des Service-Centers Bau der Bezirkskliniken Schwaben, kostet die Angiografie etwa 1,2 Millionen Euro. Sie wurde Anfang Juni am selben Tag angeliefert wie der neue MRT und ist eine Ersatzbeschaffung. Deren Montage dauert etwa drei Wochen. Mit der Angiografie können Gefäße im Kopf dargestellt und Verschlüsse oder Aufweitungen gleich behandelt werden.

Im Verlauf des Junis soll der neue CT kommen. Er kostet laut Siebenhütter 767.000 Euro. Die Computertomografie (CT) ist eine computergestützte Röntgenuntersuchung. Im Neubau werden noch die Bestandgeräte aus den Bereichen Röntgen und Durchleuchten installiert. „Sie ziehen lediglich um“, so der Baufachmann. Ziel sei es, dass Anfang Juli alle Bauleute und Handwerker das neue Radiologiezentrum verlassen haben.  „Dann geht es darum, die internen Abläufe zu testen und sich mit den Geräten vertraut zu machen“, erläutert Thomas Düll. Der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken freut sich auf die Inbetriebnahme des zentral wichtigen Neubaus und betont seine übergreifende Bedeutung für den gesamten Klinikstandort.

Wie berichtet, investieren die Bezirkskliniken Schwaben und der Freistaat Bayern aktuell um die 90 Millionen Euro am Standort Günzburg. Bis voraussichtlich 2027 soll die komplette Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik neu errichtet werden. Als erste Bauabschnitte dieses „Jahrhundertprojekts“ sollen bis Anfang 2021 der Neubau des Casinos und der Mehrzweckhalle sowie des Radiologiezentrums fertiggestellt sein.

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