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Seitdem die Verpackungsverordnung in Kraft getreten ist, spielt der Umweltschutz in diesem Bereich eine sehr große Rolle. Dabei sind mehrere Faktoren von Bedeutung. Sehr wichtig ist das Ausgangsmaterial. Zudem spielt es eine Rolle, wie hoch der Energieverbrauch bei der Verarbeitung der Rohstoffe ist. Als letzter wesentlicher Punkt ist die Möglichkeit der Wiederverwendung oder des Recyclings wichtig. Wenn alle diese Anforderungen erfüllt sind, kann von umweltfreundlichen Verpackungen die Rede sein. Doch aus welchen Rohstoffen lassen sich Verpackungen produzieren?
Holz ist nach wie vor ein wichtiger Rohstoff
Der Rohstoff Holz gilt schon seit Jahrhunderten als wichtiges Ausgangsmaterial für Verpackungen. Schon damals wurden Holzkisten hergestellt, um verschiedene Dinge sicher zu verpacken. Richtige Holzkisten gibt es zwar nicht mehr ganz so viele, aber dafür werden aus den Holzfasern Papier und Pappe hergestellt. Damit lassen sich verschiedenste Verpackungen herstellen. Die Palette reicht von der Papiertüte bis hin zum stabilen Karton aus Wellpappe. Aber auch die schön gestalteten Aufsteller und Verkaufsverpackungen in den Supermärkten sind zumeist aus stabiler Pappe hergestellt.
Pappe weist mehrere Vorteile auf. Sie ist leicht und trotzdem stabil. Zudem lässt sie sich ohne großen Aufwand bearbeiten und entsprechend bedrucken. Auch das Recycling ist problemlos möglich. Daher bleibt der Ausgangsstoff stets dem Wertstoffkreislauf erhalten. Um neue Kartons herzustellen, müssen daher keine weiteren Bäume gefällt werden. Alte Kartons können immer wieder recycelt werden.
Gras als Verpackungsmaterial
Wenn es um Gras geht, denkt nicht jeder gleich daran, dass es zur Herstellung von Verpackungen dient. Zumeist wird es mit Holzfasern vermengt und dann daraus das eigentliche Verpackungsmaterial hergestellt. Dieses Material ist sehr reißfest und weist daher eine hohe Stabilität auf. Zudem wächst Gras sehr schnell nach, sodass es immer im Überfluss vorhanden ist. Sehr häufig dient das Material zur Herstellung von Schachteln oder auch als Stopfpapier, um Hohlräume in Kartons zu befüllen. Ausgediente Verpackungen können problemlos kompostiert werden. Deshalb gehen von diesem Material keine Belastungen für die Umwelt aus.
Pflanzenstärke als Ersatz für Kunststoff
Kunststoff wird bekanntlich aus Erdöl hergestellt. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, vergleichbare Materialien aus Pflanzenstärke zu produzieren. Dazu wird aus Mais, Kartoffeln oder anderen stärkehaltigen Pflanzen die Stärke gewonnen. Diese lässt sich so verarbeiten, dass ein reißfestes und wasserundurchlässiges Material entsteht. Die Nutzungsmöglichkeiten sind daher vergleichbar mit den herkömmlichen Plastiktüten. Daraus werden unterschiedlichste Produkte hergestellt. Dazu gehören unter anderem:
- Verpackungs-Chips
- Luftpolsterfolien
- Beutel für Biomüll
Die Haltbarkeit ist jedoch begrenzt, zumindest dann, wenn Feuchtigkeit im Spiel ist. Dann löst sich das Material auf und der Prozess der Kompostierung setzt ein. In einem Kompostwerk oder auf dem heimischen Komposthaufen zersetzen sich derartige Verpackungen nach einer bestimmten zeit vollständig. Das hat große Vorteile für die Umwelt.
Zellglas als Ersatz für Klarsichtfolie
Ebenfalls aus Pflanzen, genauer gesagt aus Zellulose lässt sich das sogenannte Zellglas herstellen. Es sieht aus wie Klarsichtfolie und weist zudem die gleichen Eigenschaften auf. Auch dieses Material lässt sich problemlos wieder recyceln oder kompostieren. Es dient hauptsächlich zur Herstellung der folgenden Produkte:
- Flachfolie
- Beutel
- Zellglaswolle
Dieses Material kommt immer dann zum Einsatz, wenn es um durchsichtige Verpackungen geht.
Hanf dient nicht nur als Dämmstoff
Der schnell nachwachsende Rohstoff Hanf ist den meisten Menschen eher als Dämmstoff oder zur Abdichtung von Leitungsverbindungen bekannt. Doch daraus lassen sich auch Verpackungsmaterialien herstellen. Besonders vorteilhaft an dieser Pflanze ist das schnelle Wachstum. Zudem benötigt der Hanf keinen Dünger, um sehr viel Pflanzenmaterial zu produzieren. Doch das ist noch nicht alles. Bei der Verwendung der Hanfpflanzen treten niemals Abfallprodukte auf. Sämtliche Bestandteile lassen sich nutzen. Im Bereich der Verpackung wird zumeist Thermovlies daraus hergestellt.
Recyceltes PET wird auch rPET genannt
PET gehört zu den Substanzen, die sich vollständig recyceln lassen, ohne dabei viel Energie zu verbrauchen. Auch deshalb gehört das Material zu den umweltfreundlichen Verpackungen. Es weist eine ausreichend hohe Dichte auf und ist wasserfest. Nach dem Gebrauch kann es immer wieder aufs Neue verwendet werden. Das ist ein besonderer Vorteil, der der Umwelt zugutekommt. Zum Transport von Getränken und Lebensmitteln eignet sich dieses Material deshalb besonders gut. Es können folgende Produkte daraus gewonnen werden:
- Lebensmittelverpackungen
- Tragetaschen
- Umreifungsband
Fazit
Mittlerweile stehen für jeden erdenklichen Einsatz umweltfreundliche Verpackungen zur Verfügung. In diesem Bereich sind in den letzten Jahren viele neue Erkenntnisse gewonnen worden. Neue Rohstoffe werden verwendet und neue Technologien zur Herstellung haben sich etabliert. Deshalb müssen Verpackungen in der heutigen Zeit nicht mehr umweltschädlich sein.