Diese Frage stand gleich zu Anfang des informativen Vortrags über „Schutz vor Betrug“.
Der gerade in den letzten Monaten wieder alarmierende Anstieg betrügerischer Anrufe insbesondere bei Seniorinnen und Senioren veranlasste die Günzburger CSU zu dieser Informationsveranstaltung, zu der die Dritte Bürgermeisterin Ruth Niemetz mit Kriminaloberkommissar Mark Schmid von der Kriminalpolizei Neu Ulm einen hochkompetenten Präventionsbeauftragten begrüßen konnte.
In dem gut gefüllten Vortragssaal des Günzburger Forums appellierte Schmid an das gesunde Misstrauen, das gerade auch ältere Bürgerinnen und Bürger entwickeln sollen, die von skrupellosen Betrügern als vermeintlich leichtgläubiges Opfer identifiziert und mit betrügerischen Anrufen unter Druck gesetzt werden. Neben dem weit verbreiteten Enkeltrick sind es nun vor allem falsche Polizeibeamte, Staatsanwälte, Gerichtsvollzieher oder sogar Bankangestellte, die am Telefon mit teils abenteuerlichen Geschichten ihre Opfer zur Herausgabe hoher Geldbeträge drängen. Schmid rät daher eindringlich, niemals Geld oder Wertsachen an Unbekannte zu übergeben und auch bei einem erkannten Betrugsversuch immer sofort die örtliche Polizeidienststelle zu informieren. „Verlangen Sie den Ausweis von vermeintlichen Amtspersonen; und im Zweifel: schließen die Türe fest zu und fragen Sie bei der genannten Behörde oder der Polizei nach, ob die Person vor der Türe echt ist.“, so der wichtigste Rat des Referenten.
Eine besonders perfide Betrugsmasche ist der Anruf bei Hinterbliebenen, die Schulden, die der Verstorbene angeblich hatte, in bar zu begleichen. Auflegen und die Meldung an die Polizei ist hier die einzig richtige Lösung.
Das Versprechen auf lukrativen Gewinnen und vermeintliche Schnäppchen siegt mitunter über den gesunden Zweifel und führt dann immer zum Verlust von eigenem Vermögen. Gewinneranrufe von Callcentern, meist aus dem EU-Ausland, oder auch vermeintliche Handwerker an der Wohnungstür wollen dabei immer nur ihr bestes, nämlich ihr Geld.
Eindringlich warnte der Referent vor Trickbetrügern und falschen Spendensammlern an der Wohnungstür oder auch vor den immer wieder angebotenen Kaffeefahrten mit Verkauf minderwertiger und deutlich überteuerter Waren.
Seinen äußerst kurzweiligen und mit vielen Beispielen gespickten Vortrag schloss Schmid mit einem Exkurs in die Internet-Kriminalität, mit der Verbrecher durch Phishing-Mails die Herausgabe sensibler Daten, besondere Bankdaten erschleichen wollen oder durch Mahn- und Droh- E-Mails von Inkassofirmen oder Rechtsanwälten das Opfer zur Zahlung hoher Geldbeträge nötigen. Diese Mails gehören ohne Öffnung der Anhänge in den Datenmüll.
Ruth Niemetz dankte dem Referenten für die wertvollen Tipps, die die sichtlich beeindruckten Zuhörer mit langen Applaus quittierten.