Informationen der Kreisseniorenbeauftragten an die Senioren im Landkreis Günzburg
Das Corona-Virus wirbelt unser bisheriges Leben ganz schön durcheinander. Gerade für ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen, welche zur Risikogruppe zählen, können sich schwere Krankheitsverläufe ergeben. Aber auch jüngere Mitbürger, so das Robert-Koch-Institut, sind zwischenzeitlich nicht mehr davor gefeit, schwerer an dem Virus zu erkranken.
Deutschland hält nach einer Mitteilung des Bundesgesundheitsministeriums aktuell für 82 Millionen Einwohner 27.000 Intensivpflegebetten vor. Diese Anzahl steht jedoch nicht in der Gänze zur Verfügung. Das Leben steht trotz Corona nicht still. Es erkranken Menschen an Krebs, schwere unaufschiebbare Operationen müssen trotz allem durchgeführt werden, Menschen fallen ins Wachkoma, es können auch weiterhin teils schwere Verkehrsunfälle geschehen usw. All dies dürfen wir in der aktuellen Lage nicht vergessen. Auch müssen wir bedenken, dass nur in begrenzter Anzahl Intensivpflegekräfte in unseren Kliniken beschäftigt sind. Selbst wenn Pflegekräfte aus anderen Abteilungen von Krankenhäusern entsprechend angelernt werden, heißt es, dass nur eine richtige Beatmung eine wirksame Beatmung ist und welch große Verantwortung, welch großes Fachwissen und welch große Belastung dies für das intensivpflegerische Personal bedeutet. Ebenso betroffen ist auch das Pflegepersonal z. B. der ambulanten Dienste. Stellen wir uns dabei alle einmal die Frage, wer die pflegerische Versorgung übernimmt, wenn bei einem ambulanten Pflegedienst ein Infektionsfall auftritt??
Nicht umsonst hat daher am letzten Freitag unser Ministerpräsident, Dr. Markus Söder, und am Sonntag unsere Bundeskanzlerin eine Ausgangsbeschränkung verfügt. Leider sind jedoch immer noch zu viele Menschen, gerade ältere Menschen unterwegs. Bei allem Verständnis für sozialen Kontakt und einem persönlichen Gespräch, ist bitte dennoch zu bedenken, welche weitreichenden Folgen eine Infektion mit dem Virus mit sich bringen kann. Die Kreisseniorenbeauftragte, Frau Johanna Herold, wie die Seniorenfachstelle richten daher nochmals einen Appell auch an die ältere Generation: BLEIBEN SIE DAHEIM! Sie schützen damit sich, andere Menschen und auch unser Gesundheitssystem. Es soll in unserem Land weiterhin gewährleistet sein, dass die entsprechenden Intensivpflegebetten verfügbar sind, dass das vorhandene Pflegepersonal trotz aller Belastung sachgerecht arbeiten kann.
Nicht wie in angrenzenden Nachbarländern soll sich unser Pflegepersonal irgendwann bei intensivpflegerischer Überlastung (personell wie auch im Hinblick auf die Bettenkapazität) auch noch die ethische Frage stellen müssen, wer zuerst einen Intensivpflegeplatz erhält – der erkrankte junge oder ältere Alleinstehende, die erkrankten Eltern von minderjährigen Kindern oder erkrankte Senioren? Ebenso wenig möchten wir doch alle, dass sich unsere Politiker irgendwann zur Verhängung einer Ausgangssperre durchringen müssen.
Nehmen wir also die derzeitige Ausgangsbeschränkung als ein Geschenk an und beschränken uns wirklich nur auf die notwendigsten Gänge nach draußen. Unsere Senioren sind in dieser Situation nicht alleine. Es stehen in sämtlichen Gemeinden und Städten in unserem Landkreis Nachbarschaftshilfen zur Verfügung, welche neben der Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten, Essen aus Gaststätten, dem Gassi gehen mit dem Hund, auch telefonische Besuchsdienste usw. anbieten. Nutzen Sie diese Angebote! Informationen hierzu erteilen Ihnen die Seniorenfachstelle des Landratsamtes Günzburg unter der Telefonnummer 08221/95223 sowie das FreiwilligenZentrum Stellwerk unter der Telefonnummer: 08221/9301010.
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