Aktion „Inklusion blüht bunt“ von Menschen mit Behinderung
Mit der Aktion „Inklusion blüht bunt“ möchten Menschen mit Behinderung junge und alte Mitbürger in Krumbach erfreuen. Ihre Botschaft: Die Gemeinschaft unterschiedlicher Menschen kann mindestens so bunt blühen wie ein Feld Sommerblumen
Guerilla-Gärtnerei sorgt für etwas mehr Buntheit in von grauem Beton dominierten Innenstädten. Dabei lassen Aktivisten so genannte Samenbomben aus Blumenerde und Ton, in denen Samen von Gartenblumen stecken, auf freie Flächen fallen, wo sie im Regen zu keimen beginnen und bunte Blumen wachsen lassen. Guerilla-Gärtnerei ist zwar nicht immer legal, aber ein gutes Bild für die Buntheit des Lebens und die Unterschiedlichkeit von Menschen. Das jedenfalls dachte sich Claudia Madl vom Inklusionsprojekt GrenzenLos des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW). Zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern der DRW-Außenwohngruppen Haus Anselm und Haus Walburga in Krumbach führte sie jetzt das gemeinschaftliche und nachhaltige Naturprojekt „Inklusion blüht bunt“ in Krumbach durch, bei dem Samenbomben hergestellt und verschenkt wurden.
Durch die großzügige Spende der Klostergärtnerei Ursberg, die Erde und heimische Bio-Samen bereitstellte, konnten die Bewohnerinnen und Bewohner der beiden Häuser in handwerklicher Arbeit die Samenbomben herstellen. „Die Samenbomben leisten nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Arterhaltung in der Natur, sondern fördern auch das Miteinander“, weiß Claudia Madl. Anschließend verteilten die Hobbygärtner die fertigen Erdklumpen an ganz besondere Menschen in Krumbach.
Ein Geschenk für Kinder und Senioren
„Dabei dachten wir mit unserem bunten Blumengruß an die Senioren und Kinder in Krumbach, die von der Corona-Krise beeinträchtigt sind“, formulieren Tanja Grießhammer und Benjamin Kulzer vom Haus Walburga ihr gemeinsames Ziel. Sie übergaben Samenbomben an die Seniorinnen und Senioren im Heim St. Michael. Petra Haug vom Haus Anselm brachte sie in den Städtischen Kindergarten. „Die Kinder werden sich bald an den bunt blühenden Sonnenblumen und Ringelblumen, die in den Samenbomben enthalten sind, erfreuen können“, sagt sie.
Kreislehrgarten und Gemüsewiese für Projekt gewonnen
Ein weiterer Teil der Blumen-Produktion ist aber auch für die breite Öffentlichkeit erlebbar. Denn mit dem Kreislehrgarten und der Gemüsewiese der Stadt Krumbach konnten Kooperationspartner gewonnen werden. Diese stellen Blühflächen zur Verfügung, die ab jetzt von den Gärtnerinnen und Gärtnern der DRW-Wohneinrichtungen bepflanzt werden können. Guerilla Gardening wird so zum legalen urbanen Gärtnern. „Wir haben die Samenbomben ausgebracht und gleich erfahren, was es heißt, selbstverständlich dazu zu gehören, indem wir mit gleichgesinnten Hobbygärtnern auf der Gemüsewiese ins Gespräch kamen“, erzählt Claudia Madl. Und so blüht Inklusion bald bunt in Krumbach. „Die Klienten des Dominikus-Ringeisen-Werks können so ihren eigenen Beitrag leisten. Denn Teilhaben bedeutet auch Teilgeben, sich einbringen, etwas von sich geben, etwas beitragen. Und das können Menschen mit Beeinträchtigung selbstverständlich auch“, ist Claudia Madl überzeugt.
Das von der Aktion Mensch geförderte und von den Fachkräften des Dominikus-Ringeisen-Werks Claudia Madl und Anita Landherr geleitete Projekt GrenzenLos hat im südlichen Landkreis mit den Kommunen Balzhausen, Krumbach, Münsterhausen, Thannhausen, Ursberg, Ziemetshausen sowie der VHS Krumbach zahlreiche Partner, die sich gemeinsam dafür einsetzen, dass Menschen mit und ohne Handicap gut zusammen leben können.
Zum Foto (DRW/Madl): So blüht Inklusion: Eine eigene Parzelle im Gemüsegarten in Krumbach haben jetzt Bewohnerinnen und Bewohner der DRW-Wohneinrichtungen Haus Anselm und Walburga. In Zukunft werden sie sich mit andren Hobbygärtnern austauschen können.