E-Bike-Projekt ist ein voller Erfolg

Im April dieses Jahres ist eine Flotte von 88 E-Bikes und E-Lastenrädern im Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) in Ursberg in Dienst gestellt worden. Jetzt wurde es Zeit für eine Zwischenbilanz des Projekts „Ursberg unter Strom“. 

Sie zeigt: Die Umstellung auf elektrisch betriebene Fahrräder ist von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut angenommen worden. In etwas mehr als einem halben Jahr wurden insgesamt 22.036 Kilometer mit den unterschiedlichen E-Zwei- und Dreirädern zurückgelegt. Dadurch lässt sich eine weitere Zielsetzung des Bundesumweltministeriums, das das Projekt mit 363.000 Euro förderte, positiv beschreiben: Die geforderte Einsparung von klimaschädlichen Emissionen durch den weitgehenden Verzicht auf Fahrten in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor beziffert das DRW auf bisher 3,6 Tonnen CO2.

Zur Ermittlung dieser Zahl wurde die Fahrleistung der jeweiligen E-Bikes bei deren Haltern abgefragt: Von normalen Zweirädern, die vorwiegend von Verwaltungskräften genutzt werden, über E-Lastenräder für die Handwerksbetriebe bis hin zu unterschiedlichen Dreirädern zur Beförderung von Menschen mit Behinderung sind diese quer über das DRW-Gelände stationiert. Die Spanne reicht von gefahrenen knapp 50 bis zu über 1.000 Kilometern. Da die tatsächliche Feststellung, welcher E-Bike-Kilometer einen PKW-Kilometer ersetzt hat, nahezu unmöglich ist, behalf sich DRW-Projektleiter Elmar Müller mit einer Modellrechnung aufgrund von Erfahrungswerten, die vom Bundesministerium anerkannt wurde. Auf diese Weise ermittelte er die Einsparung von rund 15.500 PKW-Kilometern zwischen April und Dezember durch den Einsatz der alternativen Fahrzeuge (10.026 km bei Benzin- und 5.400 km bei Diesel-PKW). Zu den insgesamt 3,6 Tonnen CO2-Einsparung trugen Benzin-Motoren demnach über 2.500 Kilogramm und Diesel über 1.130 Kilogramm bei.

Über 1.000 Kilometer in einem halben Jahr
Sehr erfreulich hat sich aus Sicht von Elmar Müller vor allem der Zuspruch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRW zu diesem Einstieg in den Umstieg entwickelt. „Nicht wenige waren anfangs skeptisch, ob sich die Investitionen und die damit verbundenen Umstellungen lohnen, und ob die unterschiedlichen E-Bikes den Anforderungen des Alltags genügen werden“, berichtet er. Die enorme Fahrleistung im ersten halben Jahr zeige jedoch, dass die E-Bikes in kurzer Zeit sehr gut angenommen worden seien. Das E-Bike mit der höchsten Laufleistung von über 1.000 Kilometern ist ein Zweirad, gefolgt von einem dreirädrigen E-Rollfiets mit knapp unter 1.000 Kilometern. Hier nimmt die Person, die gefahren wird, vor dem Fahrer Platz. Ebenso an der Laufleistungsspitze zu finden sind die E-Lastenräder mit ihrem langen Radstand und einer eingebauten Ladekiste in der Mitte. Sie werden insbesondere von den Handwerksbetrieben des DRW genutzt. Hier kam ein Exemplar auf knapp 800 Kilometer. Die Doppelsitz-Dreiräder, bei dem zwei Fahrer nebeneinander sitzen, landeten auf dem dritten Rang. Etwas abgeschlagen mit einer Höchstlaufleistung von rund 100 Kilometern folgen spezialisierte Dreiräder zur Beförderung von gehbehinderten Menschen zusammen mit ihrem Rollstuhl.

Stimmen von DRW-E-Bike-Nutzern
Franz Brandner, Leiter des Baubetriebs im DRW, sagt: „Ich habe meine internen Fahrten komplett mit dem Lastenrad durchgeführt. So kamen bereits rund 700 Kilometer zusammen. Am Anfang war ich aufgrund der hohen Anschaffungskosten etwas skeptisch. Aber jetzt sind meine Erfahrungen durchweg positiv. Man hat Bewegung, ist an der frischen Luft und mit dem Fahrrad viel schneller als mit dem Auto. Und die Suche nach einem Parkplatz entfällt auch.“

Ursula Stiehle, Leiterin der Ursberger Förderstätte empfindet die E-Bikes als Bereicherung für den Alltag: „Für unsere Klienten bedeutet Fahrradfahren Freiheit pur. Es ist ein Erlebnis, auch mal größere Touren zu unternehmen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Bedienung werden die Räder im Wesentlichen sehr gut von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angenommen. Leider können wir aufgrund unserer Personalnot nicht noch mehr Fahrradtouren unternehmen. Auch in unserer Verwaltung hat sich einiges verändert: Für interne Fahrten nutze ich jetzt das E-Bike.“

DRW möchte E-Autos anschaffen
Der Erfolg des E-Bike-Projekts ermutigt die Verantwortlichen im DRW, das Thema „alternative Antriebe“ weiterzudenken. „Wir möchten den eingeschlagenen Weg einer möglichst klimaneutralen Fahrzeugflotte auch auf unsere PKW ausdehnen“, erklärt Josef Liebl, Mitglied im Vorstand des DRW. „Auch wenn noch Details zu klären sind, von geeigneten Modellen bis hin zu den erforderlichen E-Tankstellen, schauen wir heute schon, wo es Sinn macht, einen Verbrennungsmotor gegen einen E-Motor auszutauschen.“ Gerade erst wurde ein gebrauchtes E-Auto am DRW-Standort Augsburg angeschafft, das speziell für die Beförderung von Rollstuhlfahrern umgebaut wurde. Beim Aufbau einer E-Auto-Flotte lässt das DRW sich indes von der Hochschule Kempten beraten, die bereits seit 2009 intensiv zum Thema E-Mobilität forscht.

Mehr Informationen zum E-Bike-Projekt des DRW unter: www.ebike.drw.de

Bild: Georg Drexel

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