Museum Blaue Ente öffnet wieder

Heimat- und Bauernkriegsmuseum lädt in neuer Ausstellung zu einer Zeitreise ein

Seit März hatte das Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente in
Leipheim geschlossen. Nun kann es endlich wieder eröffnet werden und präsentiert zu diesem Anlass eine fotografische Zeitreise durch Leipheim.

Blick auf den Wasserturm, der von 1908 bis 1964 als Wasserspeicher genutzt wurde
Bilder: Urheber: Leopold Egger, Archiv Blaue Ente

Der Historische Arbeitskreis der Stadt Leipheim hat einige harte Monate hinter sich. Trafen sich die Mitglieder ansonsten jeden Donnerstag zur Arbeit so war seit Mitte März alles anders. Das Museum musste auf Grund der Corona-Pandemie schließen, der beliebte Brautag im März wurde abgesagt und auch das wöchentliche Arbeiten musste ausgesetzt werden. Die Blaue Ente verfiel in einen Dornröschen-Schlaf, nur die notwendigsten Arbeiten konnten von einzelnen Ehrenamtlichen erledigt werden.

Ab 2. August öffnet nun das Museum wieder jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr für alle Interessierten seine Tore. Da alle geplanten Sonderausstellungen auf Grund der Schließung nicht erstellt werden konnten, wurde kurzfristig eine ganz besondere Fotoausstellung erstellt. Es sind nicht irgendwelche Fotos, die man unter dem Titel “Momentaufnahmen in Schwarz-Weiß. Leopold Egger fotografiert Leipheim“ den Besuchern präsentieren wird. Alle Bilder stammen aus dem Nachlass des Leipheimer Fotografen Leopold Egger. Egger war während des Zweiten Weltkriegs als Soldat in der Bildstelle des Fliegerhorsts stationiert. Nach dem Krieg war er in Leipheim geblieben und fotografierte in den folgenden Jahrzehnten die Stadt und ihre Menschen.

Aufnahme einer Leipheimer Schulklasse in den 1950er-Jahren
Bilder: Urheber: Leopold Egger, Archiv Blaue Ente

Fast dokumentarisch widmete er sich in seinen Streifzügen durch die Stadt den einzelnen Straßen und historischen Gebäuden und vergaß auch nie das große Ganze, zu sehen auf seinen Panoramaaufnahmen oder Luftbildern vom Turm der St. Veitskirche.

Besonders beliebt bei den Leipheimer Bürgern waren aber seine Aufnahmen von Menschen – ob zur Hochzeit, Konfirmation oder bei Familienfesten, Egger schuf die passenden fotografischen Erinnerungen. Und alle Leipheimer erinnern sich auch an die Tage nach dem Kinderfest, wenn in der Auslage von Foto Egger die Bilder von den Festtagen ausgestellt wurden und jeder seine Lieblingsfotos nachbestellen konnte. Nicht nur beim Kinderfest, auch bei Faschingsfeiern, Schützenfesten oder Brückeneröffnungen war Egger anwesend und schuf neben offiziellem Bildmaterial auch wunderbar private Schnappschüsse.

Kinder bei einer Hochzeitsfeier in Leipheim, ohne Datum, wahrscheinlich 1950er-Jahre
Bilder: Urheber: Leopold Egger, Archiv Blaue Ente

Über 12.000 Fotos aus dem beruflichen Leben von Leopold Egger lagern heute im städtischen Archiv.

Vor einigen Jahren hat Karl Hofmann in sechs Monaten Arbeit die Fotos aus dem Nachlass digitalisiert. Etwa 90 Bilder werden nun in der Fotoausstellung „Momentaufnahmen in Schwarz-Weiß. Leopold Egger fotografiert Leipheim“ gezeigt.

Der Großteil der ausgestellten Aufnahmen ist aus den 1950er-Jahren, einer der wohl produktivsten Phasen im beruflichen Leben von Leopold Egger. Auf die Besucher warten Einblicke in das städtische Gesellschaftsleben, rare Aufnahmen aus Leipheimer Straßen und ein Rückblick auf die ersten Kinderfeste nach dem Zweiten Weltkrieg.

Öffnungszeiten ab 2. August: jeden Sonntag, 14-17 Uhr.

Bitte beachten Sie die Hygienemaßnahmen wie eine Maskenpflicht bei Ausstellungsbesuch!

Informationen dazu finden Sie auch auf www.leipheim.de

Bilder: Urheber: Leopold Egger, Archiv Blaue Ente: Umzug beim ersten Kinderfest nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1949

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